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Montag, 11. Dezember 2000 |
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Multilinguale com/net/org-Domains werden reserviert Trotz heftiger Kritik der Internet Society und vorsichtiger Kritik von ICANN hat VeriSign GRS (ex Network Solutions Registry) wie angekündigt mit der Registrierung multilingualer Domains begonnen. Die chinesischen, japanischen und koreanischen Domains sind zwar zunächst noch nicht abrufbar, werden aber bereits jetzt reserviert. Die Internet Society kritisiert, dass es für einen kommerziellen Testlauf viel zu früh sei und deutet an, dass VeriSign durch seinen Schritt versucht hat, Druck auf die IETF-Arbeitsgruppe zu multilingualen Domains auszuüben. Die Funktionsweise lässt sich an VeriSigns Multilingual Conversion Tool gut nachvollziehen: Gibt man einen chinesischen Domainnamen (mittels Unicode) ein, wird dieser nach einem Codierungsschema in den ASCII-Zeichensatz übersetzt. Die Sache hat jedoch einen Schönheitsfehler: Bei dem von VeriSign verwendeten Codierungsschema handelt sich erst um den Entwurf eines Standards. > Internet-Society-Erklärung > VeriSign GRS > Multilingual Conversion Tool
10:35h
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Regierungs-OK für Länderdomain-Vergabestellen? ICANN hat vor, alle Regierungen von Ländern mit eigenen Top-Level-Domains per Brief zu fragen, ob sie mit dem bisherigen Verwalter der Länderdomain (ccTLD) zufrieden sind. Damit kommt ICANN einer Forderung des Beratenden Regierungskomitees GAC nach: Dieses hatte in Yokohama gefordert, dass ICANN erst die Meinung der Regierungen anhören müsse, bevor Verträge mit den Länderdomain-Verwaltern geschlossen würden. Hintergrund sind die anstehenden Verhandlungen zwischen ICANN und den Länderdomain-Verwalter. Bislang gibt es keine Verträge, in denen Rechte und Pflichten der beiden Seiten -- z.B. zur Finanzierung ICANNs -- festgehalten sind. Das Beratende Regierungskomitee wünscht, dass in den Verträgen eine Beteiligung der Regierungen vorgesehen wird, wenn es bei Konflikten zu einer Re-Delegation der Länderdomain an einen neuen Verwalter kommt. Einige Länderdomain-Verwalter möchten den Regierungseinfluss in dieser Frage möglichst gering halten. Diese Meinungsverschiedenheiten bringt ICANN subtil zum Ausdruck: Es gäbe "unterschiedliche Standpunkte zur angemessenen Sprache des Briefes" an die Regierungen. Der Text des Briefentwurfs soll beim ICANN-Treffen in Marina del Rey beschlossen werden. Nach dem jetzigen Stand haben die Regierungen sechzig Tage Zeit, auf die ICANN-Anfrage zu reagieren. > Briefentwurf
08:15h
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© Copyright 2002 Alexander Svensson.
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