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.info-Zeitplan verschoben
Am Mittwoch, dem 19. September, werden die ersten neuen .info-Domains im Internet zu sehen sein. Entgegen den ursprünglichen Plänen sollen aber nur die Domains aus der Sunrise-Phase freigeschaltet werden, in der Warenzeicheninhaber Domains bestellen konnten. Die beiden Vergaberunden, in denen über das Schicksal der normalen Vorbestellungen entschieden wird, finden am 19. und 23. September statt. Diese Domains sollen dann am 23. bzw. 29. September freigeschaltet werden. Bislang sind nur zwei Adressen des Betreibers, nic.info und afilias.info, zugänglich.
 
In der nun beginnenden Start-Up-Phase werden dabei die angehäuften Vorbestellungen der Registrare abgearbeitet: Per Zufallsverfahren wird eine Domain-Vorbestellung eines Registrars ausgewählt. Falls der Registrar in der jeweiligen Runde noch keine andere Vorbestellung übermittelt hat, wird die Domain registriert. Sobald die Stapel bearbeitet sind, wird in der offenen Registrierungsphase ab dem 1. Oktober Domain für Domain in der Reihenfolge der Registrierung eingetragen. Ob die .info-Registrierung Erfolg hatte, lässt sich in der Whois-Datenbank von .info-Betreiber Afilias nachschauen.
 
Unterdessen haben die Schwierigkeiten während der Sunrise-Phase dazu geführt, dass Afilias-Direktor Bob Connelly den Afilias-Anteil seiner Firma PSI-Japan verkaufen wird. Connelly äußerte sich enttäuscht über den Umgang mit den .info-Vorbestellungen aufgrund erfundener Warenzeichen.
 
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ICANN Channel: .info
> Afilias: Whois
> Registrar-Mailingliste: Connelly-Rückzug
[ICANN Channel 11.9.01]



Länderdomain-Verwalter verärgert
Vertreter der Länderdomain-Verwalter (ccTLDs) haben auf dem ICANN-Treffen in Montevideo ihren starken Unmut über die Verhandlungen mit ICANN geäußert. ICANN hatte kurz vor der Tagung zwei Vertragsentwürfe präsentiert -- eine Variante für die Fälle, in denen sich die jeweilige Regierung die Zustimmung vorbehält; eine andere Variante für diejenigen, in denen nur zwischen ICANN und Länderdomain-Verwaltern verhandelt wird.
 
In zum Teil scharfen Stellungnahmen kritisierten Länderdomain-Verwalter beim offenen Forum das Vorgehen der IANA, ICANNs technischem Arm: Notwendige Änderungen der Domaineinträge im Rootserver würden benutzt, um Länderdomains zur Unterzeichnung der Verträge zu zwingen. Ein Präzedenzfall ist der Vertragsabschluss mit der australischen Domainverwaltung auDA, die die .au-Domain vom australischen Internetpionier Robert Elz übernimmt.
 
Die Länderdomain-Verwalter hatten versucht, selbst einen Vertragsentwurf zu entwickeln, der -- ohne Regierungsbeteiligung -- für alle Länderdomains passend ist. Die über das Beratende Regierungskomitee GAC beteiligten Länderregierungen behalten sich aber ein Mitspracherecht vor. Der Abschluss der Verträge mit den Länderdomains ist Voraussetzung für ICANN, um von US-Handelsministerium weitgehende Unabhängigkeit zu erlangen.
 
Der Chefstratege des ICANN-Büros, Andrew McLaughlin, hält ein Vertragsmodell für alle 240 Länderdomains für utopisch. McLaughlin zeigte zum Abschluss seiner Präsentation ein Bild des im Bau befindlichen "Todessterns" aus dem Star-Wars-Film "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" und sprach von einer "Todesstern-Mentalität": ICANN werde als böses Imperium angesehen, obwohl die vorgelegten Entwürfe nur ein absolutes Minimum an Anforderungen stellten.
 
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ICANN-Tagung in Montevideo
> ICANN: Hintergrund zu Abkommen
> Länderdomains: Hintergrund
> ICANN: Präsentation Andrew McLaughlin
[ICANN Channel 11.9.01]



Ländername.info wird vorerst gesperrt
Auf Bitten des Beratenden Regierungskomitees GAC hat das ICANN-Direktorium beschlossen, die Namen von Ländern vorerst von der Registrierung als .info-Domain auszunehmen. Die Frage hat auf der ICANN-Tagung in Montevideo für einige Diskussion geführt, am Ende stimmten elf Direktoren für die vorläufige Sperre, sieben dagegen.
 
Bislang wurden von .info-Betreiber Afilias nur solche Registrierungen eingetragen, die sich auf ein Warenzeichen berufen -- vielfach allerdings existiert der Markeneintrag aber tatsächlich nicht. Durch den Beschluss von Montevideo werden spätestens bis zum ICANN-Treffen im März 2002 die noch nicht vorbestellten Ländernamen von der Registrierung ausgeschlossen. Falls sich Warenzeichen-Vorbestellungen als falsch erweisen, werden auch diese gesperrt.
 
Als Grundlage soll dabei die Länderliste ISO 3166-1 dienen, die neben den Zwei-Buchstaben-Codes, die für Länderdomains verwendet werden, auch Kurzbezeichnungen für die Länder enthält. Damit wäre z.B. germany.info gesperrt, deutschland.info hingegen nicht. Zudem beruft sich der gegenwärtige Inhaber von germany.info auf ein US-Warenzeichen mit dem angeblichen Aktenzeichen 12345.
 
Die Empfehlung des Regierungskomitees GAC ist Teil einer größeren Debatte um geographische Bezeichnungen und Domainnamen. Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) hatte kürzlich in einem Bericht empfohlen, zunächst internationale Vereinbarungen zu treffen, bevor eine Lösung für den Missbrauch von Domainnamen mit geographischen Bezeichnungen gefunden werden könne. Die Auseinandersetzung um barcelona.com, die nach ICANNs Domain-Streitrichtlinie UDRP dem Domaininhaber weggenommen wurde, gehört zu den bislang umstrittensten UDRP-Fällen.
 
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ICANN-Tagung in Montevideo
> GAC: Kommunique
> ISO 3166-Länderliste
> WIPO: Schlussbericht des WIPO2-Verfahrens
[ICANN Channel 10.9.01]



Abril i Abril wiedergewählt
Der Spanier Amadeu Abril i Abril ist von der Domainnamen-Unterorganisation DNSO als ICANN-Direktor wiedergewählt worden. Wahlberechtigt waren die 21 Mitglieder des Names Council, das sich aus den Vertretern der DNSO-Fachgruppen zusammensetzt.
 
Abril i Abril ist als Berater für den spanischen Registrar Nominalia tätig und bei der Schaffung der .eu-Domain aktiv. Er hatte vor der Wahl seine Unzufriedenheit darüber geäußert, dass die Unterorganisationen dem Direktorium kaum Empfehlungen vorlegen, wie es ihre eigentliche Aufgabe wäre.
 
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ICANN: Biographie Abril i Abril
[ICANN Channel 10.9.01]



Nutzerbeteiligung bei ICANN:
Debatte um zwei Berichte

Wie Nutzer sich zukünftig bei ICANN beteiligen können, ist eines der wichtigsten Themen auf der Montevideo-Tagung von ICANN. Rechtzeitig vor dem Treffen hatte das Studienkomitee unter Vorsitz des schwedischen Ex-Ministerpräsidenten Carl Bildt seinen Schlussbericht im Entwurf vorgelegt. Das Bildt-Studienkomitee schlägt eine Nutzer-Organisation vor, die aus zahlenden Mitgliedern besteht und 6 der 19 Direktorenposten besetzt. Nur Inhaber von Domainnamen sollen Mitglied dieser neu zu gründenden ALSO (At Large Supporting Organization) werden.
 
Die NAIS-Gruppe, die sich aus NGO-Vertretern und Wissenschaftlern zusammensetzt, hat ebenfalls ihren Schlussbericht vorgelegt, drängt aber darauf, dass den Nutzer weiterhin die Hälfte der Direktorensitze zustehen. Eine Beschränkung der Wähler auf Domaininhaber lehnen die NAIS-Forscher ab. Sie fordern darüber hinaus den Aufbau eines Sekretariats und regionaler Strukturen, um die Beteiligung der At-Large-Mitglieder zu erleichtern.
 
In die Diskussion um die At-Large-Zukunft haben sich auch der ehemalige ICANN-Präsident Michael Roberts und der einflussreiche externe Berater von ICANN, Joe Sims, eingeschaltet. Roberts schlägt eine Reform vor, bei der die Unterorganisation für Domainnamen, DNSO, völlig neu gestaltet wird. Die individuellen Nutzer sollen in einer At-Large-SO unterkommen, die 5 Direktoren wählt. Sims kritisiert die NAIS-Studie und hält den Bericht des Studienkomitees zumindest für besser.
 
Eine der Schwierigkeiten, mit dem alle Vorschläge zu kämpfen hatten, waren die Kosten für eine Wahl, bei der die Überprüfung durch einen Versand von PIN-Nummern per Briefpost erfolgt. Das Bildt-Studienkomitee hofft, dass die Mitgliedsgebühr und die Anknüpfung an Domainnamen einen solchen Briefversand überflüssig macht. Die NAIS-Gruppe will am Briefversand festhalten, schlägt aber vor, mittels Postkarten die Kosten zu senken. Mitgliedsbeiträge schlägt die NAIS-Gruppe nicht völlig aus.
 
[Teil 2] Bildt-Studie: At-Large-SO für Domaininhaber
[Teil 3] NAIS-Gruppe: Gleichgewicht erreichen
> At-Large-Studienkomitee: Bericht
> NAIS-Projekt: Bericht
[ICANN Channel 10.9.01]



Bildt-Studie: At-Large-SO für Domaininhaber
An die Seite der bestehenden drei Unterorganisationen (ASO, DNSO und PSO) will das At-Large-Studienkomitee eine vierte stellen: die At Large Supporting Organisation (ALSO). Die ALSO soll dabei sechs der neunzehn Direktoren wählen.
 

ALSO


Anders als bei der ersten ICANN-Wahl im Oktober 2000 sollen diesmal aber nicht alle Internetnutzer mit E-Mail- und Postadresse wählen dürfen: Nur Domaininhaber, die einen ALSO-Mitgliedsbeitrag zahlen, haben ein Stimmrecht bei den Wahlen. Als Begründung führt das Studienkomitee an, dass Domaininhaber besonders von ICANN-Entscheidungen betroffen sind, und dass die rund 41 Millionen Domaininhaber weltweit eine identifizierbare Gruppe bilden.
 
In der Praxis soll jeder Inhaber einer Domain von seinem Provider auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht werden, sich an der ALSO zu beteiligen. Der Mitgliedsbeitrag soll zusammen mit der Gebühr für die Domain erhoben werden, um die Kosten zu senken. Auf diese Weise sollen zudem diejenigen abgeschreckt werden, die sich ohne Kenntnisse über ICANNs Aufgabe angemeldet haben, etwa im Zuge von Registrierungskampagnen mit nationalistischen Untertönen.
 

ALSO


Die ALSO soll sich nach den Komitee-Plänen in sechs Regionen unterteilen: Zu den fünf Regionen der letzten Wahl kommt also eine weitere hinzu, "Central/West/South Asia", die einen Teil der Länder der übergroßen asiatischen Region umfasst. Der Kandidat mit den meisten ALSO-Stimmen seiner Region kommt ins ICANN-Direktorium, die fünf darauf folgenden Kandidaten bilden den Regionalen At-Large-Rat. Die Mitglieder des Regionalen At-Large-Rats entsenden wiederum zwei Mitglieder in den Globalen At-Large-Rat, der für die Bildung der ALSO-Struktur zuständig sein soll.
 
Mit dem Vorschlag des Bildt-Komitees wäre die ursprünglich geplante Balance zwischen Nutzervertretern und Unterorganisationen verschwunden: Die 12 übrigen Sitze sollen an Entwickler und Anbieter gehen -- Gruppen, die bislang in ASO, DNSO und PSO untergebracht sind. Da das Komitee mit einer Umstrukturierung der DNSO rechnet, hat es keinen speziellen Vorschlag für die interne Verteilung gemacht. Es wäre bei dieser Stimmenverteilung allerdings möglich, mit Zweidrittelmehrheit gegen die Stimmen der Nutzervertreter Entscheidungen durchzusetzen.
 
[Teil 3] NAIS-Gruppe: Gleichgewicht erreichen
[Teil 1] Nutzerbeteiligung bei ICANN: Debatte um zwei Berichte
> At-Large-Studienkomitee: Bericht
> NAIS-Projekt: Bericht
[ICANN Channel 10.9.01]



NAIS-Gruppe: Gleichgewicht erreichen
Die NGO and Academic ICANN Study (NAIS) kommt in ihrem Schlussbericht zu einem klaren Ergebnis: ICANN sollte eine breite, offene Mitgliederstruktur haben, und die At-Large-Mitglieder sollen die Hälfte der Direktorensitze durch Direktwahl bestimmen. Die NAIS-Forscher sprechen sich dafür aus, dass weiterhin ein Direktor pro Weltregion gewählt wird, während die übrigen At-Large-Sitze "global", also ohne regionale Einteilung, bestimmt werden.
 

At Large


At Large soll als Wachhund dafür sorgen, dass ICANN seiner technischen Mission treu bleibt. Eine Beschränkung auf Domaininhaber lehnen die NAIS-Forscher ab: At Large soll aus den "interessierten und betroffenen Mitgliedern der Öffentlichkeit" bestehen. Eine Alternative zum teuren Post-Versand der PIN-Nummern für die Wahlen sehen die NAIS-Forscher nicht: Diese Kosten muss ICANN tragen, zumindest bis ein kostengünstigeres System gefunden wird.
 
Im Analyse-Teil spart der NAIS-Bericht nicht mit Kritik an der ersten Wahl, die NAIS-Gruppe spricht aber im Endergebnis von "skeptischer Zufriedenheit": Nationalistische Tendenzen, Schwierigkeiten bei der Regionen-Einteilung und ein Mangel an Beteiligung in einigen Ländern und Regionen werden als erhebliche Herausforderungen gesehen. Ein erster Schritt sei getan, aber Beteiligung bedeute mehr als nur die Online-Stimmabgabe.
 
[Teil 1] Nutzerbeteiligung bei ICANN: Debatte um zwei Berichte
[Teil 2] Bildt-Studie: At-Large-SO für Domaininhaber
> At-Large-Studienkomitee: Bericht
> NAIS-Projekt: Bericht
[ICANN Channel 10.9.01]



Linktipps

ICANN
Website der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers

icann-europe
Die englischsprachige Diskussionsliste für die europäischen At-Large-Mitglieder (FITUG e.V.)

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