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VeriSign-Coup: .org und .net abgeben,
NSI und .com behalten?

Überraschend haben ICANN und VeriSign drei Abkommen für die Top-Level-Domains com, net und org zur Diskussion gestellt, die weitreichende Änderungen für den Betrieb der drei Domains haben könnten. Aus dem einen com/net/org-Abkommen könnten nun verschiedene Verträge für die verschiedenen Top-Level-Domains werden.
 
Bis Ende 2002 will VeriSign die Verwaltung der .org-Domains an eine Nonprofit-Organisation abgeben, diese Organisation mit 5 Mio. US$ fördern und ein weiteres Jahr lang kostenlos die weltweiten gTLD-Server zur Verfügung stellen. So soll .org seinen ursprünglichen Zweck als Domain für Nonprofit-Organisationen dienen.
 
Die Top-Level-Domain .net würde nach diesen Plänen bis Ende 2005 (statt 2007) von VeriSign verwaltet werden, danach könnte ICANN sie an einen anderen Betreiber verteilen. Im Gegenzug soll .com bis 2007 und im Normalfall auch darüber hinaus von VeriSign betrieben werden, ohne dass die Registrar-Tochterfirma Network Solutions verkauft werden muss.
 
Hintergrund ist der Vertrag zwischen ICANN, NSI und US-Handelsministerium vom November 1999: Dort war vorgesehen, dass VeriSign die com/net/org-Domain-Datenbank (Registry) bis 2007 weiter verwalten darf, wenn es sich von seinem Geschäft als Registrar (Domainverkauf an Kunden) trennt. VeriSigns Registrar-Tochterfirma Network Solutions hat mit 50% der gesamten Domainregistierungen immer noch den größten Marktanteil unter den rund 90 aktiven Registraren.
 
Nebeneffekt des VeriSign-ICANN-Deals wäre auch, dass VeriSign ihre Kapazitäten anderen Registry-Betreibern gegen Bezahlung zur Verfügung stellt -- damit hätten insbesondere kleine Registry-Betreiber die Chance, ohne die hohen Betriebskosten weltweit verteilter Server eine Top-Level-Domain zu betreiben.
 
Dem Vertragsentwurf muss allerdings nicht nur das ICANN-Direktorium zustimmen, sondern auch das US-Handelsministerium, da damit noch bestehende Verträge mit VeriSign geändert würden. Die Direktoriumsentscheidung muss daher nach ICANN-Angaben bis zum 1.4.2001 fallen. Kommt die Vereinbarung nicht zustande, gelten die bisherigen Abkommen fort: VeriSign darf dann bis 2007 com, net und org betreiben, muss sich aber von Network Solutions trennen.
 
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ICANN: Vertragsentwurf mit VeriSign
[ICANN Channel 1.3.01]



atlargestudy.org startet
Die At-Large-Studie zur künftigen Nutzerbeteiligung bei ICANN kommt nach einiger Verzögerung nun aus den Startlöchern. Unter der URL http://www.atlargestudy.org sind nun erste Informationen über Termine, ein Email-Newsletter und vor allem die Liste der neun Mitglieder des Studienkomitees zu finden. Im Komitee sind ehemalige Regierungsvertreter, ehemalige ICANN-Direktoren, Personen aus dem technischen Sektor und dem Wirtschaftssektor zu finden -- ob die Interessen der Internetnutzer, um die es bei der Studie geht, genügend vertreten sind, wird sich erst zeigen.
 
Den Vorsitz im Studienkomitee hat der ehemalige schwedische Ministerpräsident Carl Bildt. Zwei ehemalige ICANN-Direktoren sind ebenfalls Komiteemitglieder: Esther Dyson, die ehemalige ICANN-Vorsitzende, und Pindar Wong. Aus dem Regierungsbereich kommt neben Bildt auch Thomas Niles, der derzeit einer Organisation vorsteht, die weltweit US-Wirtschaftsinteressen vertritt. Zuvor war Niles US-Botschafter in Kanada, bei der EU und in Griechenland.
 
Als weiterer Europäer ist Olivier Iteanu, ein französischer Rechtsanwalt, dabei. Iteanu ist Vorsitzender der französischen Abteilung der Internet Society und als Schiedsrichter der WIPO tätig. Zwei Komiteemitglieder kommen aus dem Umfeld der Länderdomain-Vergabestellen: Ching-Yi Liu aus Taiwan und Oscar Robles aus Mexiko. Robles gehört dem Vorstand der mexikanischen Internet Society an und kennt die Fragen der Domainnamenverwaltung bereits lange Jahre. Liu ist zudem Mitglied der Verbraucherschutz-Kommission ihres Landes.
 
Die verbleibenden beiden Mitglieder sind Charles Costello vom Carter Center, das die ICANN-Wahlen bereits als Wahlbeobachter kennen gelernt hat, und Pierre Dandjinou, Vorsitzender der Internet Society von Benin und im UN-Entwicklungsprogramm in Benin zuständig für Fragen der Informationstechnologie.
 
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At-Large-Studienkomitee
[ICANN Channel 1.3.01]



ICANN-Fragen zu multilingualen Domains
Multilinguale Domains werden auch beim ICANN-Treffen in Melbourne zum Thema werden: Einerseits befürwortet ICANN eine Ausdehnung des Internets über den ASCII-Zeichensatz hinaus. Andererseits macht der entsprechende Direktoriumsbeschluss vom September 2000 deutlich, dass der "Test" des com/net/org-Betreibers VeriSign kritisch gesehen wird, da die Standardisierung in der IETF nicht abgewartet wird.
 
ICANN sammelt bis zum Treffen in Melbournen Kommentare zu diesem Thema in einem Webforum -- und schon die Fragen machen deutlich, welche komplexen Probleme mit multilingualen Domains zusammenhängen. Ist die Domain-Streitrichtlinie UDRP anwendbar oder muss sie angepasst werden? Wie kann eine schnelle, aber dem künftigen IETF-Standard entsprechende Registrierung von multilingualen Domainnamen gewährleistet werden? Wenn das Domainnamensystem nun noch komplizierter wird, wer soll für die Informationen sorgen und bezahlen? Wie wirken sich multilinguale Domainnamen auf die bisher geschlossenen Abkommen mit Registries und Registraren aus -- sind Änderungen nötig?
 
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ICANN: Fragen zu multilingualen Domains
[ICANN Channel 27.2.01]



ISO empfiehlt strikte Nutzung der Ländercodes
Die ISO 3166 Maintenance Agency, die sich um die Fortführung der Liste von Ländercodes (ISO 3166-1) kümmert, spricht sich für eine strikte Orientierung der Ländercode-Domains an der offiziellen Liste aus. In einer Empfehlung an ICANN heißt es: "Eine Ländercode-Topleveldomain soll aus dem Zwei-Buchstaben-Code des betroffenen Landes aus ISO 3166-1 bestehen. Die Benutzung einer Ländercode-Topleveldomain soll mit dem Namen des betreffenden Landes verbunden sein. Im Kontext von Topleveldomain-Anträgen sollen keine anderen Zwei-Buchstaben-Codes verwendet werden."
 
Die Empfehlung bezieht sich zum einen auf Umnutzungen von Ländercode-Domains wie .tv oder .tm -- dass hier der Ländercode von Tuvalu oder Turkmenistan gemeint ist, wissen vermutlich nicht einmal alle .tv/.tm-Domaininhaber. Unklar ist, inwiefern die Empfehlung auch die geplante .eu-Top-Level-Domain betrifft. "EU" steht nicht als Ländercode auf der ISO-3166-1-Liste, sondern nur auf der Liste der reservierten Codes zu ISO 3166-1. Im September 1999 hatte die Maintenance Agency keine Bedenken gegen die Nutzung von .eu als Domainnamen erhoben.
 
Die Maintenance Agency dieser Norm besteht aus fünf Vertretern von Standardisierungsorganisationen (unter anderem des DIN) und fünf Vertretern internationaler Organisationen (IAEA, ITU, UPU, ECE/UNCTAD und UN-Statistikabteilung).
 
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ISO: Empfehlung
[ICANN Channel 27.2.01]



Bald Verträge mit biz, info, name, pro
Die Abkommen mit den künftigen Betreibern von Top-Level-Domains, die nicht von einer Gruppe selbst verwaltet werden, sind beinahe abgeschlossen. ICANN hat bekanntgegeben, dass das Hauptabkommen für die vier so genannten "unsponsored TLDs" -- biz, info, name und pro -- bereits feststeht. Da die Verhandlungen nacheinander stattfinden, verzögern sich die drei "sponsored TLDs" aero (SITA), coop (NCBA) und museum (MuseDoma).
 
Mit den Betreibern von biz, info, name und pro werden für wichtige Unterpunkte 24 Anhänge zu diesem Vertrag (Appendix A bis X) verhandelt, die teilweise für alle diese Top-Level-Domains identisch sind, teilweise aber auch auf die Domain zugeschnitten. Die bislang beschlossenen Anhänge A, B, N und V betreffen wenig umstrittene Fragen. Viele wichtige Fragen -- von der Whois-Datenbank über die Domainpreise bis zur Planung der Startphase -- werden in den 20 übrigen Anhängen geregelt. ICANN rechnet damit, dass die übrigen Abkommen bis zum ICANN-Treffen in Melbourne am 12. März beschlossen werden.
 
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ICANN: TLD-Abkommen
[ICANN Channel 27.2.01]



Die Sonderzeichen-Domains kommen
VeriSigns umstrittener "Test" multilingualer Domainnamen unter com/net/org umfasst seit dem 26.2. auch europäische Sonderzeichen. Damit werden Webadressen mit Umlauten möglich -- aber auch jede Menge juristischer Auseinandersetzungen.
 
Das Registrieren einer Sonderzeichen-Domain ist nicht bei allen von ICANN akkreditierten Registraren möglich, sondern nur bei denen, die zusätzlich von VeriSign GRS (ex Network Solutions Registry) zugelassen worden sind. Der beantragte Name, z.B. Bücher.com, wird zunächst in Kleinbuchstaben umgewandelt und anschließend nach dem RACE-Algorithmus in eine Zeichenkette ohne Sonderzeichen umcodiert: Aus bücher.com wird so bq--abrpyy3imvza.com.
 
Die multilingualen Domains haben allerdings gleich mehrere Schönheitsfehler. Zum ersten gibt es noch keinen verbindlichen Standard für die Umwandlung: VeriSign hat den entsprechenden IETF-Beschluss nicht abgewartet, um so schneller vor allem in Asien Marktanteile für com/net/org zu sichern.
 
Zum zweiten kann ein normaler Webbrowser die Domainnamen noch nicht erkennen. Erst durch Download und Installation von Zusatzprogrammen kann der Anwender auf die neuen Domains zugreifen, allerdings nur für Websites. Mailserver können bislang nur mit dem begrenzten Zeichenvorrat umgehen: Post an info@bücher.com käme beim Empfänger also gar nicht an.
 
Nicht weniger schwerwiegend sind die juristischen Fragen: Verletzt die Domain bücher.com die Rechte des Domaininhabers von buecher.com? Präzedenzfälle im nationalen Recht gibt es noch nicht, und in ICANNs Domainnamen-Streitrichtlinie UDRP waren multilinguale Domains noch nicht vorgesehen. In Asien, einer Region mit überwiegend nicht-lateinischen Alphabeten, gab es einen Run auf die multilingualen com/net/org-Domains. Ob das in Europa ebenso ist, bleibt aufgrund der erwähnten Hindernisse eher fraglich.
 
Für Westeuropa sind vor allem die Sonderzeichen des sogenannten Latin-1-Zeichensatzes interessant:
àáâãäåæçèéêëìíîïðñòóôõöøùúûüýþÿ.
In der Reihe der europäischen Sonderzeichen ist allerdings das ß nicht vertreten. Ebenso fehlt das lang-s -- Domainnamen in Frakturschrift wird es also bis auf weiteres nicht geben.
 
Register.com hat sich die Mühe gemacht, eine Liste der nun möglichen Domain-Sprachen zu erstellen: Es sind Afrikaans, Baskisch, Bretonisch, Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Esperanto, Estnisch, Färoisch, Finnisch, Flämisch, Französisch, Friesisch, Griechisch, Grönländisch, Holländisch, Irisch, Isländisch, Italienisch, Japanisch, Katalanisch, Koreanisch, Kroatisch, Latein, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Norwegisch, Polnisch, Provençal, Portugiesisch, Rätoromanisch, Romany, Rumänisch, Russisch, Samisch, Schwedisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch und Walisisch.
 
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VeriSign GRS: Multilinguale Domains
> Unicode: Zeichensätze
[ICANN Channel 26.2.01]



EU überprüft Network-Solutions-Datenhandel
Christopher Wilkinson, in der EU-Kommission für Domainfragen zuständig, hat angekündigt, dass die Kommission den Verkauf von Domaininhaber-Daten durch den Registrar Network Solutions überprüfen will. Wilkinson sagte dem Nachrichtendienst ZDNet, man könne wohl sagen, "dass die Kommission darüber besorgt ist. Wir müssen uns genauer ansehen, was NSI anbietet und wie es Datenschutzvorschriften betrifft."
 
Network Solutions verkauft seit rund einem Jahr die Daten von Domaininhabern. Angeboten werden nicht nur die Adressen, sondern auch Angaben dazu, ob die Website aktuell genutzt wird, ob sie für e-Commerce verwendet wird, bei wem die Website gehostet wird. Die US-Organisation EPIC, die sich für stärkeren Datenschutz einsetzt, hat bereits US-Kongressabgeordnete aufgefordert, diese Frage zu untersuchen. Das Abkommen zwischen ICANN und den Registraren sieht vor, dass ein Domaininhaber auf die Datenerhebung hingewiesen wird und ihr zustimmen muss.
 
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Network Solutions: Datenverkauf
> ZDNet: Artikel
> ICANN: Registrarabkommen
[ICANN Channel 26.2.01]





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