Samstag, 3. November 2001

	Names Council bremst VeriSign-Deal Der DNSO Names Council, in dem die Fachgruppen von ICANNs Domainnamen-Unterorganisation vertreten sind, hat mehr Zeit für die Beratung des Abkommens mit VeriSign gefordert. Der von ICANN verhandelte Entwurf des Abkommens war erst kurz vor der ICANN-Tagung in Melbourne vorgelegt worden.   Das Abkommen sieht eine weitgehende Garantie für den Verbleib der com-Domain bei VeriSign vor, zudem muss VeriSign sich nicht von seiner Tochterfirma Network Solutions trennen. Im Gegenzug hat ICANN die Möglichkeit, die org- und net-Registries neu zu vergeben. Das bisherige Abkommen hatte VeriSign weitgehenden Schutz für alle drei Domains (com, net, org) gegeben, aber einen Verkauf von Network Solutions vorgesehen. Wird die Änderung nicht beschlossen, tritt die ursprüngliche Fassung in Kraft.   Die Kritiker sehen in dem überraschend veröffentlichten Abkommen, das über Monate verhandelt wurde, eine Abkehr von der bisherigen Haltung ICANNs und fordern daher, dass die Domainnamen-Unterorganisation DNSO genügend Zeit haben müsse, eine Stellungnahme vorzulegen. Als Termin hatte ICANN stets auf dem 1.4. beharrt, obgleich das nächste Treffen des Names Council für den 10.4. anberaumt war. Michael Schneider von der Fachgruppe der ISPs sprach davon, dass es "unmöglich" sei, in so kurzer Zeit eine fundierte Stellungnahme abzugeben.   ICANN-Vizepräsident Louis Touton und ICANN-Rechtsanwalt Joe Sims verteidigten das Abkommen als bestmögliche Lösung und verwiesen darauf, dass ICANN die Verträge nicht einseitig ändern könne: Jede Änderung müsse von ICANN, VeriSign und dem US-Handelsministerium akzeptiert werden, da diese die ursprünglichen Vertrage geschlossen haben.   Die Resolution wurde verabschiedet mit Stimmen aus den Fachgruppen der Registrare, der Länderdomain-Verwalter, der Serviceprovider, der Wirtschaft und der nichtkommerziellen Domaininhaber. Je ein Vertreter der Fachgruppe Wirtschaft und Registrare und die Fachgruppe geistiges Eigentum enthielten sich; der Vertreter von VeriSign-Tochter Network Solutions stimmte gegen den Vorschlag.   > Berkman Center: Transkript der NC-Tagung 10:04h