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Sonntag, 3. Juni 2001 |
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biz und info mit Trademark-Vorabschutz Sowohl bei .biz als auch bei .info wird es eine "Sunrise"-Phase geben, in der Warenzeicheninhaber Domainnamen (in der Form warenzeichen.biz und warenzeichen.info) vorab reservieren können, bevor die Registrierung anderen offensteht. Die entsprechenden Vereinbarungen zwischen ICANN und den Registry-Betreibern (NeuLevel bzw. Afilias) sind jetzt von ICANN bekanntgegeben worden. Bei .biz werden Anträge von Warenzeicheninhabern 150 Tage vor dem Start angenommen, 110 Tage vor dem Start werden dann nur noch normale Domainanträge bearbeitet. Im Monat vor dem Start der .biz-Domain werden die normalen Domainanträge stapelweise nach dem Zufallsprinzip abgearbeitet. Ähnlich sieht es bei .info aus: Hier beginnt die Registrierung von Warenzeichen-Domains 45 Tage vor der normalen Registrierung. Die Starttermine für beide Domains stehen noch nicht fest.
14:20h
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ICANNs Liste unzulässiger Domains In den neuen Top-Level-Domains werden eine Reihe von Domainnamen nicht zur Registrierung zugelassen. Dazu gehören die Namen von ICANN und seinen Unterorganisationen (ASO, DNSO, PSO) -- eine Domain namens icann.info oder pso.museum wird also nicht registrierbar. Mit der Liste unzulässiger Domains verhindert ICANN aber auch, dass das VeriSign-System für multilinguale Domains direkt auf die neuen Domainnamen übertragen wird: Domains mit Bindestrichen an dritter und vierter Stelle sind ebenfalls unzulässig. Die ASCII-Codierung von Sonderzeichen-Domains beginnt aber stets mit bq und zwei Bindestrichen. Nicht zugelassen sind Domains mit nur ein oder zwei Zeichen Länge und Domainnamen, die einer Top-Level-Domain entsprechen (arpa, biz, com, coop, edu, gov, info, int, mil, museum, name, net, org oder pro). Allerdings können die Länderkürzel wie de oder uk verwendet werden, wenn die Länderdomains und Länderregierungen bzw. die Verwalter der Länderkürzel-Liste ISO 3166 ihr Einverständnis geben. Weiter sind die Namen der regionale Vergabestellen von IP-Adressen (AfriNIC, APNIC, ARIN, LACNIC/LANIC, RIPE) und bestimmter Netzdienste und -organisationen (IANA, gTLD-Servers, IANA-Servers, Root-Servers, InterNIC, RFC-Editor, IETF, IESG, IRTF, ISTF) gesperrt. Wie bereits bei .com, .net und .org soll auch künftig das Wort "example" (Beispiel) reserviert werden. > ICANN: Liste unzulässiger Domainnamen
14:16h
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Sorge um .org-Zukunft In ICANNs Webforen herrscht große Aufregung über das vermeintliche ICANN-Vorhaben, Privatpersonen und Firmen .org-Domains wegzunehmen. Der VeriSign-Vertragsentwurf (org und .net abgeben, NSI und .com behalten?) sieht vor, dass .org "nach einer angemessenen Übergangsphase wieder seinem ursprünglichem Zweck als Registry dient, die von und für Non-Profit-Organisationen betrieben wird". Tatsächlich war .org laut RFC 920 und 1591 als Domain für Organisationen, die nicht in eine der anderen Top-Level-Domains passen, gedacht. Network Solutions, damals Registry- und Registrar-Monopolist, hat .org aber seit 1995/96 als offene Domain behandelt und alle Anträge akzeptiert. Viele der .org-Domaininhaber im ICANN-Webforum fürchten daher, ihre Domain könnte ihnen weggenommen werden. Der ICANN-Vorsitzende Vint Cerf betonte in der Politech-Liste von Declan McCullagh, dass der Vorschlag nur ein Vorschlag sei. Cerf: "Es ist unwahrscheinlich, dass bestehende Domaininhaber 'herausgeworfen' werden ohne eine Menge Diskussionen und Planungen, und aus Gründen der Einfachheit und Fairness erscheint es vernünftiger, zukünftige Registrierungen zu beschränken -- der schwierige Teil ist die Möglichkeit, dass eine Art von Goldrausch der Registrierungen losgeht, bevor solche Registrierungen (also von gewinnorientierten Organisationen) nicht mehr zulässig sind." > Politech-Liste: ICANN-Reaktionen
13:21h
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New.net startet alternativen Rootserver Die Firma New.net bietet die Domainregistrierung in 20 neuen Top-Level-Domains von .shop bis .family an. Der Haken: Diese Domains sind nicht in den ICANN-Rootservern eintragen und damit für die meisten Internetnutzer unsichtbar. Diese so genannten "alternativen Rootserver" sind nichts Neues im Internet: Vor allem einige kleinere Unternehmen in den USA bieten schon einige Zeit Domains unter .web, .god oder .earth an. Damit eine Webadresse wie http://www.mein.shop funktioniert, muss der Internetnutzer (bzw. sein Provider) seine DNS-Einträge auf einen der alternativen Rootserver geändert haben. Die Einträge der ICANN-Rootserver (com, net, org, edu, int, gov, mil und die Länderdomains) sind weiterhin zugänglich. Bislang kann nur ein Bruchteil der Internetnutzer diese Domainnamen sehen, und solange sind die Domainnamen für Unternehmen weniger attraktiv als die weltweit sichtbaren Standarddomains. Die Strategie von New.net ist daher, Internetprovider als Partner zu gewinnen, um die Sichtbarkeit schnell zu erhöhen. Ein weiteres Problem ist, dass New.net und bisherige alternative Rootserver zum Teil dieselben Domainnamen anbieten. Die Domain happy.family ist bei New.net noch für 25$ im Jahr zu haben, während sie bei der Firma Pacific Root bereits reserviert ist. Schlecht sieht es auch aus, wenn ICANN eine Top-Level-Domain neu einrichtet, die es bereits in alternativen Rootservern gibt -- wie im Fall von .biz geschehen. Wer eine .biz-Domain bei einem alternativen Anbieter reserviert hat, muss damit rechnen, dass sie durch den offiziellen Start von .biz hinfällig wird.
12:06h
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© Copyright 2002 Alexander Svensson.
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