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  LinkMontag, 10. Dezember 2001
  Der am 1.10. erfolgte Start der .info-Domain verlief mit einigen Schwierigkeiten. Für rund zwei Tage war die Registrierung neuer Domains nicht möglich: Das System hielt dem Ansturm nicht stand, und die Techniker von .info-Betreiber Afilias mussten Erweiterungen vornehmen. Mittlerweile sind über 400.000 .info-Domains registriert worden.
 
Ein weiteres Problem sind die betrügerischen Voranmeldungen mit angeblichen Warenzeichen. Ein Beispiel für viele ist die Domain work.info: Der Anmelder beruft sich aus das fiktive US-Warenzeichen "us123456789", um die besonders attraktive Domain zu besetzen. Inzwischen ist bei der WIPO-Schlichtungsstelle mindestens ein Antrag eingegangen, dem jetzigen Domaininhaber die Domain wieder zu entziehen.
Ein österreichischer Tourismuskonzern hat sogar 5000 .info-Domains mit Städtenamen reserviert, für die er keine Warenzeichenrechte besaß.
Afilias will selbst gegen diejenigen offensichtlich falschen Anmeldungen vorgehen, gegen die kein anderer Einspruch erhebt.
 
In einer Stellungnahme gegenüber der Website "The Register" hat Afilias-Marketingchef sich jedoch verteidigt: "Es ist nicht der sanfteste, fehlerfreieste Start gewesen. Aber vergessen Sie nicht, dass niemand in den letzten Jahre eine Top-Level-Domain gestartet hat." Es handelt sich tatsächlich um den ersten Start einer weltweiten Top-Level-Domain seit 1988. Zwischenzeitlich sind allerdings unzählige neue Länderdomains gestartet worden.
 
> The Register: Artikel
> Afilias
> WIPO-Schlichtungsstelle

17:03h     
  Rund 58.000 vorbestellte .biz-Domains werden vorerst nicht vergeben, bis ein Rechtsstreit vor einem Gericht in Los Angeles geklärt ist. Mit dieser vorläufigen Entscheidung hat der Richter deutlich gemacht, dass er für diese Domains den Verdacht des illegalen Glücksspiels sieht.
 



In der Auseinandersetzung geht es um das Vergabeverfahren für .biz-Domains: Anders als bei .info kann jeder Antragsteller beliebig viele kostenpflichtige Anträge für ein und dieselbe Domain stellen. Diese Antragsgebühr wird auch einbehalten, wenn der Antrag keinen Erfolg hat. Ob es sich dabei um eine illegale Lotterie handelt, bei der die Erfolgschance vom finanziellen Einsatz abhängt, muss nun im Hauptsache-Verfahren geklärt werden.
 
Blockiert wird nur die Vergabe derjenigen Domains, bei denen es mehrere Antragsteller gibt: Für diese 58.000 Domains gibt es rund 1,5 Millionen Anträge. Domainbetreiber Neulevel muss 3 Mio. US$ hinterlegen, um notfalls die Antragsgebühr zurückzuerstatten. Die Kläger müssen umgekehrt 1,6 Mio. US$ für mögliche Neulevel-Verluste hinterlegen.
 
> Neulevel
16:30h     


© Copyright 2002 Alexander Svensson.